Zurück zu Linux

Nachdem ich ca. 2007 / 2008 nach 10 Jahren von Linux (Ubuntu) auf einen Mac umgestiegen war, bin ich in 2023 wieder zurück zu Linux. Zwischenzeitlich hatte ich einen Umweg über Windows 10 und später Windows 11 genommen, weil ich dachte die MS-365 Cloud sei mein Allheilmittel für all meine digitalen und nicht digitalen Probleme. Das Gebaren und die Politik von Microsoft war (gefühlt) in den vergangenen Jahren, vor allem nachdem Satya Nadella das Ruder übernommen hatte, nicht mehr ganz so auf Profite ausgerichtet und schien etwas offener und kundeninteressierter zu sein. Leider getäuscht. Da Apple Hardware und das Ökosystem perfekt zusammenspielen und somit extrem leistungsstark sind, wäre das meine erste Wahl gewesen. Ich bin froh, dass der Kram so teuer ist. Dadurch habe ich mich mit Linux auseinandergesetzt und festgestellt, dass sich in den letzten 18 Jahren viel getan hat und das eine „echte“ Alternative ist.
Betriebssystem
Als Ubuntu Veteran war ich verführt wieder Ubuntu zu verwenden. Es ist ein Abkömmling geworden. Mir gefällt der Ansatz von Zorin OS, als Umsteiger von Windows auf Linux. Es macht es leicht, da alles im Standard auf Windows Umsteiger zugeschnitten ist. Und wenn sich der Anwender eingewöhnt hat, dann fällt es auch leicht vom Windows Look & Feel zu einem Linux Look & Feel zu wechseln.

Ich habe die Version 17.1 als Live-System getestet und anschließend in der Pro Version gekauft. Freie (Open Source) Software gibt es zwar „kostenfrei“, mir ist es aber wichtig, die Menschen hinter der Software zu bezahlen. Denn die wollen, wie ich auch, ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen und ein paar weitere Annehmlichkeiten.
Produktivitätssystem
Es hat fast ein Jahr gedauert, bis ich ein System aufgebaut hatte, mit dem ich produktiver, plattformunabhängiger und besser Arbeiten kann, als unter Windows. Am herausforderndsten war es, die richtige Software zu finden. Das Gute dabei war, dass ich neue Software finden musste und es gibt reichlich Alternativen für Linux, um Windows Software abzulösen. Mit diesen neuen Möglichkeiten war teilweise eine Anpassungen der Arbeitsweise erforderlich. Somit konnte ich mich weiterentwickeln und meine „geistige“ Flexibilität trainieren 😉.
Software Kernelemente
Im Zentrum stehen die folgenden Anwendungen:
Nextcloud-> Seit 04/2025 KSuite von Infomaniak- Dateien
- Kalender
- Kontakte
Collabora Online-> Only Office- Webmail
- Thunderbird
- Firefox
- Libre Office (Linux)
- Collabora Office (Android)
- Logseq
- TickTick
- XMind
- Qoppa PDF Studio Pro (Linux)
- Mobi PDF (Android)
- Samsung Kalender (Android)
- Samsung Kontakte (Android)
- Sync-Apps (Android)
Produktivität first
Ich bin zu lange in diesem IT-Umfeld, um missionarisch nur Open Source Software einzusetzen. Oder sklavisch den social Media Trends hinterherzulaufen. Primär geht es darum produktiv arbeiten zu können. Produktivität hat für mich mehrere Ausprägungen. Das fängt bei der Produktivität der Investition an. Wenn ich ein Laptop kaufe das durch den Einsatz der richtigen Software, vor allem des richtigen Betriebssystems, ohne zeitliche Beschränkung, durch fremdbestimmte Lebenszeitenden, nutzen kann, dann ist das ziemlich produktiv. Und es geht mit der Software weiter, die meine Ansprüche an Optik, Bedienung, Abbildung meiner Prinzipien und Methoden sowie Integration ins Betriebssystem erfüllen muss. Zumindest zu 80%… Pareto lässt grüßen.
Plattformunabhängigkeit second
Ich versuche nur Anwendungen einzusetzen, die für Linux, Android, iOS, ipadOS, macOS und Windows verfügbar sind. Das war mir wichtig, da ich aus dem Apple Lock-In in den Microsoft Lock-In gestolpert bin. Auch wenn viele Anwendungen von Apple und Microsoft über deren Cloud-Dienste (im Browser) nutzbar sind, so ist deren Funktionsumfang mit den Desktop-Varianten nicht vergleichbar. Genauso gibt es andere Anwendungen, die nur für Linux verfügbar sind, was zweifelsohne zu einem Linux Lock-in führen würde.
Leider funktioniert das nicht immer, da ich z.B. keinen brauchbaren Video Editor fand, der auf allen Plattformen verfügbar ist. Hier versuche ich mein Glück mit OpenShot, will aber auch schauen, ob OBS Studio eine Alternative wäre.
Bezogen auf die Dateiformate ist es etwas schwieriger. Hier greife ich für Notizen (Logseq) aktuell zu Markdown. Bei den Office-Formaten nutze ich die Microsoft Formate, wenn mir diese von extern zugehen. Erstellen werde ich meine Dokumente in den OpenDocument Formaten, die Libre Office bietet. In Bezug auf Mindmaps bleibt mir nur auf eine etablierte Software zu setzen. Aktuell ist das XMind, ich liebäugle aber mit Mindomo, da diese aus Europa kommen und eine bessere Cloud Integration über alle Plattformen bieten. Dafür haben sie Probleme unter Linux Dateien aus dem Dateimanager per Doppelklick zu öffnen.
Aktuell zufrieden
Im Moment passt auf der Softwareseite alles und ich werde mich um eine nachhaltigere Hardware kümmern. Wir haben ein zehn Jahre altes Laptop, das auf Windows 11 umgestellt werden müsste. Das werde ich erst einmal stilllegen und mein Galaxy Book 2 360 Pro an dessen Stelle setzen. Dafür darf ein neues Laptop einziehen. Ein nachhaltigeres. Ein Framework Laptop 13 mit einem topaktuellen AMD Ryzen AI 300. Damit bin ich für kommende AI Anwendungen „hoffentlich“ gerüstet. 🤞
- Attribution:
Larry Ewing – https://isc.tamu.edu/~lewing/linux/
lewing@isc.tamu.edu Larry Ewing and The GIMP
Simon Budig – Siehe README:
Garrett LeSage – ↩︎ - Wallpaper über BING Wallpaper: Coco Beach, Goa, India © Abhinav Sah/Shutterstock ↩︎